27. November 2018
Wir konnten das Axolotl hautnah erleben. Am 27. November haben wir wir das DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien – kurz CRTD – besucht. Das CRTD wurde als interdisziplinäres, eng verbundenes Netzwerk mit 18 Forschungsgruppen im Kernzentrum sowie mehr als 70 Mitgliedern an sieben verschiedenen Dresdner Forschungsinstituten gegründet. Dr. Dominic Eberle hat uns zunächst mit dem Ziel der Forschungen in den verschiedene Instituten vertraut gemacht. So konnten wir biologische Grundlagenforschung vor Ort kennen- und verstehen lernen. Das Thema: regenerative Zelltechnik ergründen. Das Ziel: Neue Therapien entwickeln, die in der Medizin helfen können, verbrauchte Zellen durch neu entstehende Zellen zu ersetzen, also Krankheiten über Zelltherapien zu bekämpfen und neue Heilmethoden zu entwickeln. Dabei helfen Forschungen an Tieren, z.b. am Axolotl, einem Molch, der im mexikanischen Hochland beheimatet ist. Über 1.700 solcher Tiere haben heute im CRTD eine vorübergehende Heimat zu Forschungszwecken gefunden. Ganz nebenbei konnten einige der hier gezüchteten Exemplare, die in Mexiko vom aussterben bedroht waren, inzwischen dort wieder ausgewildert werden. Das Besondere an diesen Molchen: Wenn Sie hier Gliedmaßen, z.b. im Kampf mit ihren Artgenossen verlieren, wachsen – zumindest bei den jüngeren Exemplaren – diese Gliedmaßen nach geraumer Zeit wieder nach. Ein Wunder der Natur, dass die Wissenschaftler hier in Dresden erkunden. Die Hoffnung: vielleicht lässt sich eine Zelltherapie nach einem ähnlichen Muster entwickeln. Zwar ist in naher Zukunft nicht zu erwarten, dass beim Menschen geschädigte Gliedmaßen ebenfalls so wie beim Axolotl einfach nachwachsen, aber erste Ergebnisse, z.B. in der Alzheimer-Forschung, lassen hoffen, dass es gelingen könnte, erkrankte durch gesunde Zellen zu ersetzen. Neben dem Axolotl konnten wir auch hochmoderne Labore besichtigen und an den zahlreichen Lichtmikroskopen u.a. Netzhautbilder einer Maus am PC bestaunen, verbunden mit dem Hinweis, dass sich diese Bilder von der menschlichen Netzhaut kaum unterscheiden. Nach diesem interessanten Spaziergang durch die biologische Grundlagenforschung hatten wir Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit den Wissenschaftlern aus dem Team von Dr. Eberle. Wer noch Zweifel hegen sollte, ob die Gelder, die in diese Forschung fließen, gut investiert sind, wurde hier eines besseren belehrt. Dazu die Fakten: Zurzeit forschen acht Professoren und zehn Forschungsgruppenleiter am CRTD. Die Mitglieder des CRTD-Netzwerks arbeiten unter anderem am Biotechnologischen Zentrum der TU Dresden (BIOTEC), am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik, am Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien, in Kliniken des Universitätsklinikums “Carl Gustav Carus” und am „Medizinisch Theoretischen Zentrum“. Des Weiteren unterstützen 21 Partner aus der Wirtschaft ebenfalls das “Biopolis Dresden-Netzwerk”. Dieses Netzwerk stellt die notwendige Expertise zur Verfügung, um neuartige regenerative Therapien schnell und effizient zu entwickeln. Das DFG-Forschungszentrum für regenerative Therapien Dresden (CRTD) ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Technischen Universität Dresden (TUD) und untersteht dem Rektorat der TUD. Weite Informationen finden alle unter den folgenden Links: http://www.crt-dresden.de/about-us/ https://www.crt-dresden.de/de/ueber-uns/haeufig-gestellte-fragen/ Nachstehenden einige Foto-Impressionen von unserem Vereinsmitglied Christian Dietze.